Gesundheitsreferat mit Bundesteilhabepreis ausgezeichnet

Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, hält mit einer Hand die Urkunde für den 1. Platz des Bundesteilhabepreises 2023 fest. Neben ihm steht die Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek. Sie hält die Urkunde mit der anderen Hand fest. Neben der Gesundheitsreferentin steht Dr. Elisabeth Waldeck, Leiterin des Geschäftsbereichs Gesundheitsschutz im Münchner Gesundheitsreferat.
Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek und Dr. Elisabeth Waldeck, Leiterin des Geschäftsbereichs Gesundheitsschutz im Münchner Gesundheitsreferat, bei der Überreichung des Preises in Berlin (von links).
Foto: Thomas Rafalzyk/ BMAS

Das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt München hat den 1. Platz des Bundesteilhabepreises 2023 erhalten. Grund dafür ist die Einrichtung einer gynäkologischen Sprechstunde für Frauen und Mädchen mit Mobilitätseinschränkungen und Mehrfachbehinderungen. Der Bundesminister für Arbeit und Soziales, Hubertus Heil, überreichte den Preis im Rahmen der Berliner Inklusionstage an die Münchner Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek.

Der Wettbewerb zum Thema „Gesundheit Inklusiv – barrierefreie ambulante Gesundheitsversorgung für Menschen mit Behinderungen“ suchte bundesweit nachahmenswerte Projekte. Es wurden 51 Wettbewerbsbeiträge eingereicht.

Das Gesundheitsreferat (GSR) bietet seit Oktober 2021 mittwochs am Nachmittag eine gynäkologische Sprechstunde für Frauen und Mädchen mit Mobilitätseinschränkungen und Mehrfachbehinderungen an. Link zum Angebot
Es schließt damit eine Versorgungslücke in München. Die hierfür vom GSR zur Verfügung gestellten Räume im Erdgeschoss einschließlich der Toiletten und des Parkplatzangebotes sind barrierefrei zugänglich. Zusätzlich zur üblichen Praxisausstattung steht ein Hebelifter zur Verfügung.

Die Untersuchungen werden von niedergelassenen Münchner Gynäkologinnen und Gynäkologen durchgeführt. Begleitend stehen ihnen eine Medizinische Fachangestellte des Gesundheitsreferats und eine Pflegefachkraft zur Verfügung. Zudem können die Patientinnen Begleitpersonen ihres Vertrauens mitbringen. Für jede Patientin steht eine Untersuchungs- und Beratungszeit von einer Stunde zur Verfügung.

In der Sprechstunde finden alle üblichen ambulanten gynäkologischen Regelleistungen statt. Das sind zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen, Beratungen zu Kinderwunsch und Verhütung sowie ambulante Diagnostik- und Therapiemaßnahmen bei entsprechenden Beschwerden oder Erkrankungen. Das Angebot erfolgt in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Es wird sehr gut angenommen. Über 250 Patientinnen wurden bereits behandelt. Eine Evaluation Ende letzten Jahres ergab, dass alle Beteiligten in organisatorischer und inhaltlicher Hinsicht zufrieden sind.

Entstanden ist die gynäkologische Sprechstunde für Frauen und Mädchen mit Mobilitätseinschränkungen und Mehrfachbehinderungen durch eine Maßnahme des 1. Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention: Link zur Maßnahme

Bürgermeisterin Verena Dietl:

„Der Landeshauptstadt München und auch mir persönlich sind gleichberechtigte Teilhabemöglichkeiten für alle Menschen seit langem ein sehr wichtiges Anliegen. Dass wir nach Jahren intensiver Planung und großer politischer und finanzieller Unterstützung durch den Stadtrat die gynäkologische Praxis für mobilitätseingeschränkte Mädchen und Frauen in unseren Räumlichkeiten im Gesundheitsreferat verwirklichen konnten, ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Inklusion und Gleichberechtigung, auf den wir sehr stolz sind. Danken möchte ich an dieser Stelle aber auch der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern, die durch ihre Bereitschaft zur Kooperation entscheidend zum Gelingen beigetragen hat. Dieser Preis ist eine große Auszeichnung und Anerkennung für unsere Arbeit, über die wir uns als Stadt München besonders freuen!“

Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek:

„Mit unserer gynäkologischen Praxis schaffen wir einen barrierefreien Zugang zu ambulanter medizinischer Versorgung für Mädchen und Frauen mit Mobilitätseinschränkungen, die sonst oft Schwierigkeiten haben, medizinische Einrichtungen zu besuchen, da sie nicht auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Die Erfahrungen der Frauen berühren uns sehr, und es erfüllt uns, hier unterstützen und uns gemeinsam mit den Betroffenen weiterentwickeln zu können. Mein besonderer Dank gilt dem Behindertenbeirat, der an der Einrichtung maßgeblich beteiligt war, den engagierten niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, ohne die die Sprechstunde nicht möglich wäre, und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sprechstunde, die durch ihr großes Engagement und ihre Empathie wesentlichen Anteil am Gelingen haben.“

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