WahnSinnsWorte: Poetry Slam zum Thema „Psychische Gesundheit“

Wie fühlt es sich an, wenn jemand in der Familie eine schwere Depression hat? Welche Gedanken gehen einem durch den Kopf, wenn man eine Essstörung hat? Wie lebt es sich mit Nebenwirkungen von Psychopharmaka oder mit einer Sucht? Einen ersten Eindruck davon konnten den Zuhörerinnen und Zuhörer am vergangenen Samstag bei „WahnSinnsWorte“, einem Poetry Slam zum Thema „Psychische Gesundheit“ bekommen. Anlässlich des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung hatte der dreifache deutsche Poetry Slam-Meister Lars Ruppel im Auftrag des Sozialreferats eine Poetry Slam-Show veranstaltet. Im Kulturzentrum Giesinger Bahnhof waren sowohl Profis als auch Amateure aufgetreten. Das Interesse war groß. Die Stuhlreihen waren bis auf den letzten Platz gefüllt.

Die beiden Profi-Slammer Lars Ruppel (links) und Ko Bylanzky moderierten die Poetry Slam-Show. Foto: Markus Götzfried/ LHM
Die beiden Profi-Slammer Lars Ruppel (links) und Ko Bylanzky moderierten die Poetry Slam-Show. Foto: Markus Götzfried/ LHM

Die Texte der Amateurinnen und Amateure waren zuvor in einem von Ruppel angeleiteten Poetry Slam-Workshop entstanden. Mitmachen konnten bei dem inklusiven und kostenlosen Workshop alle, die sich für Poetry Slam interessierten – egal, ob mit oder ohne Behinderung, ob mit oder ohne psychischer Beeinträchtigung. Initiiert und finanziell unterstützt wurden der Workshop und die Veranstaltung vom Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention im Sozialreferat. In die Konzeptgestaltung mit einbezogen war im Vorfeld eine Arbeitsgruppe, in der Mitglieder von Münchner Vereinen, Verbänden und Organisationen rund um das Thema „Psychische Gesundheit“ vertreten sind.

Die Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer konnten lernen, wie Poetry Slam funktioniert und anschließend die getexteten Zeilen selbst bei der Show vortragen. Wer nicht auf die Bühne wollte, hatte die Möglichkeit, seinen Text von professionellen Slammerinnen und Slamern vortragen zu lassen. Moderiert wurde die Show von den Profis Lars Ruppel und Ko Bylanzky. Neben den Beteiligten des Workshops trugen die geladenen Bühnengäste Rebecca Heims, Miedya Mahmod und Yannik Sellmann ihre eigens für die Veranstaltung geschriebenen Texte zum Thema „Psychische Gesundheit“ vor. Zwei Gebärdendolmetscherinnen übertrugen die Performance in Deutsche Gebärdensprache. Daneben wurden die vorgetragenen Texte per Schriftdolmetschung zum Mitlesen für alle auf die Wand projiziert.

Viele der Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer standen zum ersten Mal im Rahmen einer Poetry Show auf der Bühne. In ihren oft sehr berührenden poetischen Zeilen schwang mal Trauriges und Wütendes mit, mal Komisches, Versöhnliches und Hoffnungsfrohes. Das Publikum begleitete die Performance mit kräftigem Applaus.

Profi-Slammerin Miedya Mahmod trug ihre Texte vor. Foto: Markus Götzfried/ LHM
Profi-Slammerin Miedya Mahmod trug ihre Texte vor. Foto: Markus Götzfried/ LHM
Das Publikum ließ die teils berührenden Zeilen auf sich wirken und spendete kräftigen Applaus. Foto: Markus Götzfried/ LHM
Das Publikum ließ die teils berührenden Zeilen auf sich wirken und spendete kräftigen Applaus. Foto: Markus Götzfried/ LHM
Heinrich gehörte zu den Workshop-Teilnehmern, die bei der Poetry Slam-Show im Kulturzentrum Giesinger Bahnhof auftraten. Foto: Markus Götzfried/ LHM
Heinrich gehörte zu den Workshop-Teilnehmern, die bei der Poetry Slam-Show im Kulturzentrum Giesinger Bahnhof auftraten. Foto: Markus Götzfried/ LHM

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Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK