Psychosoziale Unterstützung für Geflüchtete aus der Ukraine

Die Stadt München richtet eine Ambulanz für Geflüchtete aus der Ukraine ein. Das hat der Stadtrat in seiner heutigen Vollversammlung beschlossen. Die Ambulanz dient der psychosozialen Unterstützung und psychologischen und psychiatrischen Behandlung der Flüchtlinge.

Träger der Einrichtung mit dem Titel „Mental Health Center Ukraine“ wird Refugio München e.V., das Beratungs- und Behandlungszentrum für traumatisierte Menschen mit Fluchterfahrung. Das Projekt ist zunächst bis zum 31. Dezember 2023 befristet. Der Stadtrat hat dafür einen Zuschuss an Refugio München für das laufende und das kommende Jahr von insgesamt rund 980.000 Euro bewilligt.
Bürgermeisterin Verena Dietl: „Wir haben in München eine gute psychosoziale und gesundheitliche Versorgung, die sich aber bereits bis an ihre Belastungsgrenzen engagiert. Mit dem Mental Health Center Ukraine stellen wir sicher, dass die psychisch sehr belasteten Menschen aus der Ukraine die dringend erforderliche fachliche Hilfe bekommen und eine gute Perspektive in unserer Stadt oder für die Rückkehr in ihre Heimat erhalten. Damit ist gewährleistet, dass die bestehenden Versorgungsstrukturen nicht zusätzlich belastet werden und schnelle Hilfe für die Betroffenen verfügbar ist.“
Im Mental Health Center Ukraine werden Krisenintervention sowie Einzelberatung- und Gruppenberatung angeboten. Ferner ist ein muttersprachliches Elterntraining vorgesehen, um traumatisierte Eltern zu unterstützen und zu stärken. Insbesondere Kindern und Jugendlichen steht die Kunstwerkstatt von Refugio München e.V. offen. Dort können sie mit künstlerischen Elementen aus Malerei, Musik, Fotografie oder Theater ein Ausdrucksmittel für ihre Nöte finden. Alle Angebote werden von einem teils muttersprachlichen Team aus Fachkräften und Ehrenamtlichen betreut und entsprechend dem Bedarf weiterentwickelt.
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Wer vor dem Krieg in der Ukraine geflohen ist, konnte zwar sein Leben retten. Doch durch die Erfahrungen von Gewalt und großer Entbehrungen sind insbesondere die Kinder seelisch sehr belastet, weil sie das Erlebte noch weniger verstehen können als ihre Eltern. Ohne unsere Unterstützung werden viele Geflüchtete diese Erfahrungen nicht verarbeiten können und es besteht die Gefahr langfristiger psychischer Erkrankungen. Das wollen wir bestmöglich verhindern.“

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