Münchner Behindertenbeirat und Koordinierungsbüro feierten Jubiläum

Vor zehn Jahren wurde die Einrichtung des Münchner Koordinierungsbüros zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) vom Stadtrat beschlossen. Bereits vor 50 Jahren wurde der Behindertenbeirat der Landeshauptstadt München gegründet: zwei Jubiläen, die mit einem großen Fest gefeiert wurden. Knapp 200 geladene Gäste waren am Mittwochabend in die Alte Kongresshalle gekommen – darunter Akteurinnen und Akteure aus dem Umfeld Behinderung und Inklusion sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung und der Politik. Eingeladen hatten das städtische Sozialreferat, zu dem das Koordinierungsbüro gehört, und der ehrenamtliche Behindertenbeirat.

In ihrem Grußwort bedankte sich Bürgermeisterin Verena Dietl beim Koordinierungsbüro sowie beim Behindertenbeirat für deren Arbeit und Engagement. „Sie sind als Behindertenbeirat der Ansprechpartner Nummer eins für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Und auch wir aus der Politik wissen, dass wir uns an Sie wenden und uns mit Ihnen austauschen können, wie wir das Leben für Menschen mit Behinderung verbessern können.“ Als eine der ersten Kommunen habe die Landeshauptstadt München auf Initiative des Behindertenbeirats den 1. Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK beauftragt. Dietl lobte die Arbeit des ehrenamtlichen Gremiums, die aufgrund vieler Hürden, die sich immer wieder in den Weg stellten, nicht einfach sei.

Dem Koordinierungsbüro dankte die Bürgermeisterin, dass es dazu beigetragen habe, dass das Thema Inklusion inzwischen bei allen Referaten der Münchner Stadtverwaltung angekommen sei.

Geboten wurde den Gästen ein abwechslungsreiches Programm. Als Zeitzeugen wurden Gründungsmitglieder des Behindertenbeirats und als Ehrengast Gertraud Burkert interviewt. Burkert, die von 1993 bis 2005 Zweite Bürgermeisterin in München war, hatte in ihrer Amtszeit dazu beigetragen, dem Behindertenbeirat im Stadtrat und in der Verwaltung mehr Gehör zu verschaffen.

Was junge Menschen mit Behinderung bewegt, wurde in einem anschließenden Interview verdeutlicht. Zwei junge Frauen und ein Mann berichteten von ihrem schwierigen Weg ins Berufsleben, von ihren Herausforderungen im Alltag und von ihren Wünschen für die Zukunft.

Auch die Wissenschaft kam im offiziellen Programmteil zu Wort. Professor Dr. Albrecht Rohrmann von der Universität Siegen hielt einen Vortrag zum Thema „Möglichkeiten und Grenzen der Interessensvertretung durch Behindertenbeiräte“. Abschließend hatten fünf Mitglieder des Bayerischen Landtags und des Bezirkstags von Oberbayern Gelegenheit, Fragen des Moderators zu beantworten und politische Statements zu den Themen Inklusion und Barrierefreiheit abzugeben.

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Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK