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Weiterentwicklung der Pflegeangebote für gehörlose Menschen

Maßnahme 12 des Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in München

Beschreibung

Die bestehenden Beratungs- und Pflegeangebote für gehörlose Menschen und ihre Angehörigen sollen verbessert und weiterentwickelt werden. Über die Kommentarfunktion des Internetportals muenchen-wird-inklusiv.de wurden dazu mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, die nun geprüft werden.

Zunächst wird der Bedarf von pflegebedürftigen Menschen mit Hörbehinderung erfasst und mit den vorhandenen Maßnahmen zur Unterstützung, Beratung und Versorgung verglichen. Die unterschiedliche Situation von Gehörlosen, Ertaubten, Taubblinden und Menschen mit Cochlea-Implantat muss dabei berücksichtigt werden. Es wird geprüft, ob später auch Menschen mit anderen Hörbehinderungen einbezogen werden sollen.

Die schon bestehenden Angebote sollen koordiniert, bei Bedarf weiterentwickelt und ggf. ausgebaut werden. Es wird geprüft, ob neue Beratungsleistungen und Versorgungsangebote notwendig sind. Dazu wird eine Gruppe mit Beteiligung unterschiedlicher Dienstleister und Institutionen gebildet, in der auch der Behindertenbeirat und örtliche Betroffenenverbände vertreten sind.

Erwartete Auswirkungen

  • Die Beratungs- und Versorgungsstruktur für pflegebedürftige Menschen mit Hörbehinderung und ihre Angehörigen wird transparent.
  • Die Beratungsleistungen verbessern sich.
  • In den Sozialbürgerhäusern wird eine spezielle Beratung durch die Fachstellen für häusliche Versorgung angeboten.
  • Anbieter von Pflege- und Beratungsleistungen entwickeln auf die Zielgruppen abgestimmte Angebote.
  • Die Kosten, die durch den Mehraufwand bei Pflege- und Dienstleistungen aufgrund von Hörbehinderung entstehen, sollen zukünftig übernommen werden

Stand der Umsetzung

Aktueller Stand

Die Maßnahme ist abgeschlossen.
Ziel der Maßnahme „Pflegeangebote für gehörlose Menschen verbessern“ ist es, die bestehenden Beratungs- und Pflegeangebote für gehörlose Menschen und ihre Angehörigen in der Landeshauptstadt München zu verbessern und weiterzuentwickeln.

Dazu wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt. In dieser waren als ständige Mitglieder der BLWG – Fachverband für Menschen mit Hör- und Sprachbehinderung e.V., der Gehörlosenverband München und Umland e.V. (GMU e.V.), der Sozialdienst für Gehörlose der Landeshauptstadt München und das Sozialreferat mit der Abteilung Altenhilfe und Pflege vertreten. Erweitert wurde die Arbeitsgruppe durch den Pflegedienst Ambulante Pflege Care More GmbH und einen Vertreter des Medizinischen Dienstes der Kassen (MDK). In der Arbeitsgruppe wurden verschiedene Möglichkeiten diskutiert und beraten, die helfen können, die pflegerische Versorgung gehörloser Menschen in München zu verbessern.

Folgende Maßnahmen wurden durchgeführt:

  • 2017 konnte eine halbe Fachstelle häusliche Versorgung beim Sozialdienst für Gehörlose der Landeshauptstadt München besetzt werden. Die Beratungsleistungen für betroffene Pflegebedürftige und deren Angehörige sowie die Vernetzung mit den verschiedenen Leistungserbringern wird dadurch verbessert.

  • In der Münchner Pflegekonferenz wurde über die Situation gehörloser pflegebedürftiger Menschen informiert, Schulungsmaßnahmen für ambulante Pflegedienste und eine Informationsveranstaltung für gehörlose Menschen wurden durchgeführt.

  • Ein Informationsblatt und ein Video in Deutscher Gebärdensprache wurden erstellt. Darin wird informiert, wie ein Pflegegrad beantragt werden kann.

  • Ein Austauschtreffen mit den ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdiensten in München wurden initiiert.

Um den guten Informationsaustausch auch in Zukunft zu ermöglichen, wird es weiterhin regelmäßige Koordinations- und Austauschtreffen geben. Der inhaltliche Schwerpunkt orientiert sich am Thema Pflege. Der Kreis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wird themenspezifisch erweitert.

Kooperation

  • Amt für Soziale Sicherung, Abteilung Altenhilfe und Pflege
  • Leitung der Sozialbürgerhäuser/Sozialdienst für Gehörlose
  • Örtliche Betroffenenverbände
  • Institutionen, Behörden, Einrichtungen der stationären und ambulanten Pflege sowie weitere Dienstleister
  • Krankenkassen, Pflegekassen und Kostenträger
  • Kompetenzzentren in Essen und Dresden
  • Projekt GIA (Gehörlose Menschen im Alter)

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